Zahnspangengerecht essen – Tipps für mehr Komfort
04. Dezember 2024Wenn es um die täglichen Mahlzeiten geht, stellt eine feste Zahnspange viele Menschen vor neue Herausforderungen. Besonders nach dem Wechsel der Bögen können Schmerzen und Unbehagen das Essen erschweren. Aber auch über die gesamte Behandlungszeit hinweg, gibt es beim Thema Essgewohnheiten einiges zu beachten. Hier sind hilfreiche Tipps für zahnspangengerechtes Essen, welche das Leben mit Zahnspange erleichtern.
Essen und Trinken bei anfänglichem Unbehagen
Nachdem die Kieferorthopädin oder der Kieferorthopäde eine feste Zahnspange erstmalig einsetzt oder die Bögen wechselt, tritt häufig ein ungewohntes Druckgefühl im Mund auf. Dieses Empfinden ist Teil des Behandlungsprozesses, bei dem sich die Zähne in die richtige Position bewegen. Während sich einige Menschen kaum daran stören, ist es für andere unangenehmer. Wichtig ist, sich bewusst zu machen, dass dieser Zustand in der Regel nicht lange andauert. Um diese Phase möglichst beschwerdefrei zu überbrücken, sind weiche, leicht zu kauende Speisen ideal: Nudelgerichte, Pfannkuchen, Apfelmus, Joghurt, weiches Obst, Eier, Eintöpfe oder Kartoffelpüree sind leicht zu essen und schonend für empfindliche Zähne. Smoothies und Suppen bieten außerdem eine gute Möglichkeit, Nährstoffe zu sich zu nehmen, ohne kauen zu müssen.
Da in den ersten Stunden und Tagen mit der festen Zahnspange oftmals die Mundschleimhäute gereizt sind, kann das Essen stark gewürzter oder scharfer Mahlzeiten und das Trinken bestimmter Getränke unangenehm sein. Um Schmerzen im Mundraum zu vermeiden, sollte auf scharfes Essen und sehr heiße Getränke verzichtet werden. Als entzündungshemmende Getränke in der Anfangszeit, die sich ebenfalls gut zum Spülen des Mundes eignen, bieten sich lauwarmer Kamillen- oder Salbeitee an.
Auf die Zubereitung kommt es an
Um Schäden an den Brackets und Bögen zu vermeiden, sollten Trägerinnen und Träger von festen Zahnspangen unabhängig von den Anpassungsphasen auf ihre Ernährung achten. Denn harte Lebensmittel wie Nüsse, Karotten und Äpfel oder harte Süßigkeiten können Drähte verbiegen oder Brackets lösen.
Um dennoch nicht grundsätzlich auf feste Nahrungsmittel verzichten zu müssen, können Äpfel, Karotten oder Birnen beispielsweise in dünne Scheiben oder kleine Stücke geschnitten werden. Dank dieser Zubereitungsmethode lassen sie sich leichter kauen und sind als Snack oder Beilage geeignet. Generell ist es ratsam, beim Essen große Bissen zu vermeiden, um den Druck auf die feste Zahnspange zu verringern.
Lebensmittel, die hängen bleiben
Eine weitere Herausforderung bei festen Zahnspangen ist, dass sich Lebensmittel in den Brackets verfangen können. Um die Reinigung der Zähne und Zahnspange zu vereinfachen, sollte auf klebrige und zähe Süßigkeiten wie Karamell, Lakritz und Toffee verzichtet werden. Außerdem wickeln sich Gemüsesorten wie gekochter Spinat oder Sauerkraut häufig um den Bogendraht und auch faserige Früchte wie Mango und Ananas verfangen sich gerne in festen Spangen.
Snacks und Reinigung unterwegs
Um das Essen unterwegs zu vereinfachen, bietet es sich als Zahnspangenträgerin oder -träger an, Snacks zu Hause vorzubereiten und mitzunehmen. Besonders zuckerarme Snacks wie Reiswaffeln, geschnittenes Gemüse oder Naturjoghurt sind empfehlenswert. Diese Lebensmittel hinterlassen weniger Rückstände an den Zähnen und minimieren das Risiko von Karies.
Auch wenn das Zähneputzen nach jedem Snack ideal wäre, ist es nicht immer möglich. In solchen Fällen kann das Spülen des Mundes mit Wasser helfen, grobe Rückstände zu entfernen. Tragbare Zahnseidensticks oder Interdentalbürsten sind praktisch, um Essensreste zwischen den Brackets zu entfernen. Mundspülungen ohne Alkohol können ebenfalls helfen, die Mundhygiene aufrechtzuerhalten, wenn keine Zahnbürste zur Hand ist. In Ausnahmefällen sorgt schließlich ein zuckerfreier Zahnpflegekaugummi für frischen Atem. Aus all diesen Hilfsmitteln lässt sich ein kleines Zahnpflegekit zusammenstellen, dass man leicht überall mit hinnehmen kann. So steht einem sauberen Mund trotz Zahnspange nichts mehr im Weg.
Quellen:
- Das Gesundheitsportal medondo.health
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