Wie Schnarchen die Mundgesundheit beeinflusst
14. Januar 2025Schnarchen ist mehr als nur eine nächtliche Störung. Die oftmals damit einhergehende Mundtrockenheit kann die Lebensqualität betroffener Menschen erheblich beeinträchtigen. Ein bewusster Umgang mit dem Problem kann langfristige gesundheitliche Vorteile bringen.
Schnarchen ist ein weit verbreitetes Phänomen, das nicht nur den Schlaf der Betroffenen und ihrer Partner bzw. Partnerinnen stört. Eine häufige Begleiterscheinung ist die offene Mundhaltung während des Schlafens, die zu Mundtrockenheit führen kann. Mundtrockenheit ist ein Zustand, den die meisten Menschen gelegentlich erleben: Sie tritt in der Regel in Situationen auf, in denen man aufgeregt ist, zu wenig getrunken hat oder viel spricht. Denn bei längerer Beanspruchung der Stimme strömt ständig Luft durch den Mund, was die Schleimhäute austrocknen kann. Ein ähnlicher Effekt zeigt sich bei der Mundatmung, die häufig auch während einer Erkältung auftritt, bei der die Nasenatmung beeinträchtigt ist. Auch hier kann der Mund trocken werden, da der natürliche Luftstrom blockiert ist.
Verringerte Speichelproduktion erhöht Kariesrisiko
Besonders nach dem Aufstehen ist ein klebriges und trockenes Gefühl im Mund keine Seltenheit, denn nachts geht die Speichelproduktion zurück. Diese morgendliche Mundtrockenheit kann durch Schnarchen mit geöffnetem Mund verstärkt werden. Sie ist dann nicht nur unangenehm, sondern kann auch ernsthafte Folgen für die Mundgesundheit mit sich bringen: Ein gesunder Speichelfluss ist entscheidend für die Mund- und Zahngesundheit, da er Bakterien neutralisiert und Essensreste wegspült. Ist die Speichelproduktion verringert, erhöht sich das Risiko für Karies erheblich.
Die Mundtrockenheit begünstigt zudem die Vermehrung von Bakterien, die Zahnfleischerkrankungen verursachen können. Eine chronische Zahnfleischentzündung (Gingivitis) oder Parodontitis kann im schlimmsten Fall sogar zu Zahnverlust führen. Einige Menschen, die schnarchen, neigen zudem zum Zähneknirschen (Bruxismus). Dies kann zu einer Abnutzung der Zähne, Kieferschmerzen und anderen Beschwerden führen. Durch das Schnarchen kann es außerdem zu Vibrationen und Reizungen im Bereich des weichen Gaumens und der Zunge kommen. Diese ständige Reizung kann zu Entzündungen oder Schwellungen führen.
Diese Zusammenhänge verdeutlichen, wie ernsthaft die Folgen von Schnarchen für die Mundgesundheit sein können und wie wichtig es ist, diese Problematik nicht zu unterschätzen.
Symptome von Mundtrockenheit
Wer unter Mundtrockenheit leidet, hat aufgrund des fehlenden Speichels in der Regel Schwierigkeiten beim Sprechen, Schlucken oder Kauen. Einige Menschen klagen zusätzlich über ein brennendes Gefühl im Mundraum oder über Sodbrennen. Häufig geht sie auch mit starkem Mundgeruch einher. Patientinnen und Patienten empfinden zudem nicht nur ihren Mund als klebrig und rissig, sondern auch ihre Lippen. Darüber hinaus kann das Geschmacksempfinden beeinträchtigt sein und ein bitterer oder metallischer Geschmack im Mund auftreten.
Die negativen Effekte minimieren
Solange nachts kein Aussetzen der Atmung (Schlafapnoe-Syndrom) auftritt, ist eine medizinische Behandlung des Schnarchens selbst meist nicht zwingend erforderlich. Es gibt allerdings allgemeine Verhaltensregeln, die die Mundtrockenheit regulieren und auch die Wahrscheinlichkeit zu schnarchen minimieren:
- Hydratation: Betroffene sollten über den Tag verteilt genug Wasser oder ungesüßte Getränke trinken, um die Speichelproduktion zu fördern und den Mundraum feucht zu halten.
- Alkoholverzicht: Alkohol und bestimmte Medikamente entspannen die Muskeln im Rachen, was das Schnarchen fördern kann. Es ist ratsam, den Konsum insbesondere vor dem Schlafengehen zu vermeiden.
- Tabakverzicht: Rauchen kann die Schleimhäute im Rachen und in der Nase reizen. Ein Rauchstopp kann helfen, die Atemwege freizuhalten.
- Raumklima: Betroffene sollten auf eine ausreichende Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer achten. 40 bis 60 Prozent sind ideal.
- Schlafhygiene: Ein regelmäßiger Schlafrhythmus und eine angenehme Schlafumgebung können die Schlafqualität verbessern und das Risiko zu Schnarchen verringern.
- Schlafposition: Das Schlafen auf der Seite kann helfen, die Atemwege offen zu halten, da die Schwerkraft die Zunge nicht nach hinten in den Rachen zieht. Diese Position verringert demnach das Risiko von Schnarchen mit offenem Mund.
- Schnarchhilfen: Im Sanitätsfachhandel finden Betroffene Hilfsmittel, die den Kiefer fixieren (Kinnbinden) oder die Nasenatmung verbessern können (Nasenpflaster).
Eine sorgfältige Mundhygiene ist unerlässlich
Neben oben genannten Tipps ist eine gute Mundhygiene bei Mundtrockenheit von großer Bedeutung. Betroffene sollten ihre Zähne mindestens zweimal täglich gründlich putzen und Zahnseide und Fluoride verwenden, um die Bakterienbildung in Schach zu halten. Regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt oder der Zahnärztin sind außerdem unerlässlich, um die Mundgesundheit zu überwachen und frühzeitig auf Veränderungen reagieren zu können. Denn die Zahnärztin oder der Zahnarzt kann bei Bedarf Speichelersatzmittel, Speichelstimulanzien oder Fluoridbehandlungen verschreiben, um dem erhöhten Kariesrisiko entgegenzuwirken.
Quellen:
- Das Gesundheitsportal medondo.health
- Huang Z, Zhou N, Lobbezoo F, Almeida FR, Cistulli PA, Dieltjens M, Huynh NT, Kato T, Lavigne GJ, Masse JF, Pliska BT, van de Rijt L, Sutherland K, Thymi M, Vanderveken OM, de Vries R, Aarab G. Dental sleep-related conditions and the role of oral healthcare providers: A scoping review. Sleep Med Rev. 2023 Feb;67:101721. doi: 10.1016/j.smrv.2022.101721. Epub 2022 Nov 19. PMID: 36446166.
- Lobbezoo F, de Vries N, de Lange J, Aarab G. A Further Introduction to Dental Sleep Medicine. Nat Sci Sleep. 2020 Dec 14;12:1173-1179. doi: 10.2147/NSS.S276425. PMID: 33363423; PMCID: PMC7754253.
- Suzuki H, Yoshimiura M, Iwata Y, Oguchi S, Kawara M, Chow CM. Lip muscle training improves obstructive sleep apnea and objective sleep: a case report. Sleep Sci. 2017 Jul-Sep;10(3):128-131. doi: 10.5935/1984-0063.20170022. PMID: 29410742; PMCID: PMC5699856.
- Alsakran Altamimi M. Update knowledge of dry mouth- A guideline for dentists. Afr Health Sci. 2014 Sep;14(3):736-42. doi: 10.4314/ahs.v14i3.33. PMID: 25352896; PMCID:PMC4209628.
- Alhejoury HA, Mogharbel LF, Al-Qadhi MA, Shamlan SS, Alturki AF, Babatin WM, Mohammed Alaishan RA, Pullishery F. Artificial Saliva for Therapeutic Management of Xerostomia: A Narrative Review. J Pharm Bioallied Sci. 2021 Nov;13(Suppl 2):S903-S907. doi: 10.4103/jpbs.jpbs_236_21. Epub 2021 Nov 10. PMID: 35017895; PMCID: PMC8686887.