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Welche Vorteile Sofortimplantate bieten

20. Juni 2024

Eine Zahnlücke – für viele ist das nicht wirklich ästhetisch und es hindert sie an einem strahlenden Lächeln. Doch manchmal ist es unumgänglich, dass ein Zahn gezogen werden muss. Und bis Zahnersatz eingesetzt werden kann, dauert es bei manchen Methoden oft einige Zeit. Eine Alternative bieten da sogenannte Sofortimplantate, die, wie der Name schon sagt, sofort nach der Extraktion des geschädigten Zahns eingesetzt werden. 

Wie funktioniert ein Sofortimplantat?

Das Sofortimplantat kann direkt nach dem Ziehen des natürlichen Zahns in den Knochen eingesetzt werden. Das bedeutet, die künstliche Zahnwurzel wird noch während der Behandlung unter örtlicher Betäubung platziert und kann anschließend in den Kieferknochen und das Zahnfleisch einheilen. Abhängig vom individuellen Heilungsprozess dauert dies rund zwei bis vier Monate. Es besteht die Möglichkeit, die Lücke mit einem provisorischen Zahnersatz zu verschließen, sodass die Ästhetik auch während der Einheilungszeit kaum beeinträchtigt ist. Nach der vollständigen Einheilung des Implantats wird der finale Zahnersatz eingesetzt. 

Welche Vorteile bietet ein Sofortimplantat?

Die Methode hat für den Patienten mehrere Vorteile. Zum einen sprechen ästhetische Gründe für Sofortimplantate, da die Dauer der optischen Beeinträchtigung mit dieser Methode reduziert werden kann. Dies ist vor allem bei einer Zahnextraktion im Frontbereich, also im sichtbaren Bereich, relevant. Außerdem können sie ihren neuen Zahn sofort benutzen. Da der Knochen weiterhin belastet wird und damit mechanischen Reizen ausgesetzt ist, bildet dieser sich auch nicht zurück. Zugleich wird durch diese Implantate die Anzahl der Behandlungstermine und die Behandlungsdauer verkürzt. Das Einsetzen eines herkömmlichen Implantats kann bis zu zwölf Monaten dauern, bei einem Sofortimplantat verkürzt sich diese Zeit auf durchschnittlich vier bis sechs Monate.

Wann ist ein Sofortimplantat nicht möglich?

Die Entscheidung, ob ein Sofortimplantat die richtige Behandlungsmethode ist, hängt immer vom Einzelfall ab. Es gibt jedoch Faktoren, die dagegen sprechen können. 

  • Wenn an der Extraktionsstelle nicht genügend Knochensubstanz vorhanden ist, um das Implantat sicher zu verankern, ist es besser, die Wunde erst abheilen zu lassen, damit das Implantat festen Halt im Kieferknochen hat. 
  • Grundsätzlich sind Sofortimplantate nur bei Zähnen möglich, die eine einzelne Wurzel haben. Backenzähne haben meist mehrere Zahnwurzeln. Daher eignen sich Sofortimplantate vor allem für den Front- und Seitenzahnbereich. 
  • Sollte vor der weiterführenden Behandlung ein Knochenaufbau notwendig sein, ist ein Sofortimplantat ebenfalls nicht möglich. 
  • Auch bei einer akuten Infektion oder Entzündung kann das Implantat nicht sofort eingesetzt werden. 
  • In einigen Fällen können anatomische Strukturen wie Nerven oder Kieferhöhlen die Platzierung eines Sofortimplantats verhindern.

 

Was kosten Sofortimplantate?

Die Kosten für diese Art der Implantate können stark variieren und hängen von mehreren Faktoren ab, wie etwa dem Behandlungsverlauf und der Behandlungsdauer. Da der Arbeitsaufwand geringer ist, kosten Sofortimplantate jedoch meist etwas weniger als klassische Implantate. Patienten sollten vorher überprüfen, ob und in welchem Umfang ihre Krankenversicherung oder Zahnzusatzversicherung die Kosten bezuschusst. Vollständig übernommen werden die Kosten für Implantate von der Krankenkasse in der Regel nicht. 

Fazit: Sofortimplantate sind nicht immer möglich und nicht immer die beste Lösung. Ausschlaggebend ist hier insbesondere die Knochensituation. Wenn der Einsatz eines Sofortimplantats bei Ihnen erfolgversprechend ist, hat das viele Vorteile und sollte auf jeden Fall in Betracht gezogen werden.



 Quellen: 

  • Das Gesundheitsportal medondo.health
  • Chen, J., Cai, M., Yang, J., Aldhohrah, T. and Wang, Y. (2019). Immediate versus early or conventional loading dental implants with fixed prostheses: A systematic review and meta-analysis of randomized controlled clinical trials. The Journal of Prosthetic Dentistry, 122(6), pp.516–536. doi:https://doi.org/10.1016/j.prosdent.2019.05.013.
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  • Fürhauser, L., Müller-Kern, M., Busenlechner, D., Mailath-Pokorny, G., Haas, R., Pommer, B., Watzek, G. and Fürhauser, R. (2014). Sofortimplantat und Sofortversorgung nach Frontzahntrauma – ein Fallbericht. Informationen aus Orthodontie & Kieferorthopädie, 46(02), pp.117–121. doi:https://doi.org/10.1055/s-0034-1376955.
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